Im Sommer verbringen wir die meiste Zeit des Tages draussen in der Sonne. Und natürlich möchte ich dann auch tolle Fotos machen, obwohl das Licht dann ziemlich grell sein kann.
Viele Fotografinnen vermeiden es deshalb mitten am Tag bei Sonnenschein Bilder zu machen… aber rate mal: unser Leben findet eben hauptsächlich tagsüber und nicht nur Abends zur goldenen Stunde (die Stunde vor Sonnenuntergang) statt. Und ich vermute mal, dass es bei Dir genauso ist?
Deshalb habe ich in den letzten Jahren gelernt, wie ich auch bei voller Sonne mitten am Tag tolle Bilder von meinen Kindern machen kann.
Die Schwierigkeit mit hellem Sonnenlicht ist, dass durch den senkrechten Stand der Sonne der Kontrast zwischen Licht und Schatten sehr stark ist. Außerdem entstehen bei Porträtaufnahmen schnell Schatten um die Augen (Waschbärenaugen), die nicht sehr attraktiv sind. Wenn Du diese 2 Dinge im Kopf behältst, dann ist es ganz einfach sie zu umgehen oder sogar bewusst einzusetzen.
TIP 1: Fotografiere die ganze Szene
Tritt einen Schritt zurück und fotografiere die ganze Szene. Volle Sonne eignet sich nicht wirklich für ein klassisches Porträt, aber auf jeden Fall für tolle Bilder mit denen Du eine Geschichte erzählst und dementsprechend auch das Drumherum festhälst. Fotografiere Deine Kinder in Aktion zB. beim Fahrradfahren oder Planschen.

Tip 2: Farben fotografieren
Ein Vorteil von viel Licht ist, dass Farben besonders kräftig und leuchtend festgehalten werden. Das kannst Du Dir zunutze machen und mit Farben in Deinen Bildern spielen,denk zB. an das kräftige Blau des Himmels gepaart mit einem gelben Blumenfeld oder ein rotes oder blaues Kleidungsstück, dass sich wunderbar von grünem Gras abhebt.

Tip 3: Mache schwarz/ weiss Fotos
Durch die starken Kontraste zwischen Licht und Schatten entstehen beim Fotografieren in voller Sonne tolle schwarz/weiss Fotografien. Bei der Nachbearbeitung kannst Du die Kontraste noch weiter herausarbeiten und betonen, so dass Du dramatische Fotos voller Charakter erhälst.

Tip 4: Sei Dir bewusst aus welcher Richtung das Licht kommt
Wenn Du genau weisst, wie die Sonne steht ist es viel einfacher zu fotografieren und Deine Kinder oder Dein Motiv, bestmöglich zu platzieren. Beobachte, wie sich Licht und Schatten verhalten, wenn Du aus verschiedenen Perspektiven fotografierst. Je nachdem wohin sich Dein Kind dreht entstehen ganz besondere Aufnahmen. Schön ist es zB. wenn sich das Gesicht der Sonne entgegen hebt, oder probier einmal von weit oben oder unten zu fotografieren. Benutze die Sonne als Scheinwerfer, um das Wichtigste im Bild anzuleuchten und in Szene zu setzen.

Tip 5: Fotografiere gegen die Sonne
Platziere Dein Kind so, dass die Sonne hinter ihm steht (Gegenlicht). So vermeidest Du harte, kontrastreichen Schatten im Gesicht, da sich das ganze Kind im Schatten befindet. Kümmere Dich in diesem Fall nicht darum, ob der Hintergrund (zB. Himmel) richtig belichtete ist, sondern belichte Dein Kind korrekt (ansonsten wird das eigentliche Motiv/ Kind zu dunkel).
Tip 6: Suche Dir einen Platz im Halbschatten
Halbschatten findest Du bei grössere Objekte (zb. Häuser, grosse Bäume, Mauern). Das Schöne am Halbschatten ist, dass er weder zu dunkel, noch zu hell ist und Du dort ein gleichmäßiges Licht vorfindest, in dem Du auch mitten am Tag schöne Bilder machen kannst, ohne Angst vor starken Kontrasten, oder überbelichteten Stellen im Foto. Im Halbschatten kannst Du sogar tolle Porträts von Deinem Kind machen, da das Licht kräftig, aber nicht zu stark ist. Das Foto unten ist vor grossen Bäumen entstanden.

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