So sortierst Du Fotos schneller - Tipps für Fotografinnen

Ganz am Anfang, als ich mich gerade selbständig gemacht hatte, habe ich eine EWIGKEIT damit verbracht, die Bilder eines Shootings auszusortieren. Ich konnte mich nicht entscheiden, sass stundenlang da und war mir so unsicher, welches Bild ich denn jetzt behalten sollte und welches nicht…

Es war furchtbar! Und je länger das ging, desto mehr habe ich diesen Teil meiner Arbeit gehasst! Bilder auszusortieren ist eine Notwendigkeit, aber es ist nichts Kreatives und macht auch sonst keinen Spass (wenn man so viel Zeit damit verbringen muss und sich dabei auch noch unsicher fühlt). 

Mit der Zeit habe ich aber gelernt, so zu sortieren, dass es keine 15-20 Minuten braucht, bis ich durch ein Shooting hindurch bin. Das ist wunderbar und unglaublich befreiend. Nicht nur, weil ich jetzt nicht mehr so viel Zeit dabei verliere, sondern vor allem, weil ich nicht mehr diese unsägliche Unsicherheit beim Sortieren habe, sondern genau weiss, welches Bild ich auswähle und warum!

Damit es Dir auch so geht, habe ich hier meine Tipps für schnelles Sortieren für Dich zusammengetragen. 

Richtig importieren

Richtig und schnell sortieren geht schon beim Importieren der Fotos los… Wenn Du Deine Fotos in Lightroom importierst, dann solltest Du auf jeden Fall schon beim Import 1:1 und Smart Vorschauen erstellen. Diesen Schritt darfst Du auf KEINEN Fall überspringen! Dadurch dauert der Import zwar viel länger, aber hinterher kannst Du dafür viel schneller durch Deine Bilder hindurchgehen. Ich lade immer alle Bilder rein, drücke auf Import und mache in der Zeit etwas ganz anderes. Und wenn ich nach einer halben Stunde zurückkomme, hat der PC schon alles für mich erledigt und ich kann loslegen. Wenn Du keine Vorschauen erstellen lässt, dann hast Du nämlich nachher beim Sortieren das Problem, dass Lightroom jedes Bild erst einmal aufbauen musst und das ist ein unendlicher Zeitfresser. Noch schneller geht's übrigens mit PhotoMechanic. Das ist ein wunderbares kleines Programm, mit dem Du Bilder importieren und sortieren kannst. Und ich empfehle Dir auf jeden Fall die Anschaffung, wenn Du wirklich schnell sortieren möchtest. 

Rückwärts sortieren

Dieser Tipp hat bei mir alles verändert. Rückwärts sortieren ist so simpel, aber so effektvoll! Sicher hast Du auch schon gemerkt, dass meistens das letzte Bild einer Serie oder Einstellung das Beste ist? Du machst wahrscheinlich von einem Moment mehrere Bilder und gehst dann zum nächsten über, wenn Du das Gefühl hast, den perfekten Schuss gemacht zu haben. Und dieser ist in 95% der Fälle das letzte Bild, das Du von diesem Moment festhältst. Deshalb macht es Sinn, hinten anzufangen und so immer das letzte Bild einer Serie auszuwählen. Und wenn es einmal nicht das letzte Bild ist, das passt, dann gehst Du einfach nach vorne weiter bis zu dem Bild, das perfekt ist! Wenn Du nicht von hinten nach vorne arbeitest, wählst Du oft das erste Bild einer neuen Einstellung aus- einfach weil es anders ist als die Bilder davor. Und hast dann unter Umständen nicht das Beste Bild gewählt und wenn Dir das dann auffällt, musst Du 4 oder 5 Bilder zurückgehen und wenn Du das machst, dann beginnst Du unsicher zu werden. Und diese Unsicherheit macht das ganz zu einem endlosen Prozess. Sortierst Du aber von hinten, dann gibt es kein vor und zurück mehr, sondern Du kannst schnell und vor allem ohne Pause durch alle BIlder hindurcharbeiten. Probier es einmal aus- Du wirst sehen, was für einen grossen Unterschied es  machen wird!

Richtig auswählen

Mit “Auswählen” meine ich nicht das richtige Bild auswählen, sondern welche Bilder Du markierst… Du kannst nämlich entweder alle, die Du NICHT haben möchtest, markieren oder alle Bilder, die Du auf jeden Fall haben möchtest. Am Anfang habe ich negativ gewählt- also alle die Bilder markiert, die ich nicht haben wollte. Heute wähle ich positiv. Das heißt, dass ich nur die Bilder markiere, die ich auch wirklich haben möchte. Das ist natürlich viel besser, weil Du im Normalfall weniger Bilder behältst und somit schneller beim Markieren bist. Außerdem arbeitest Du auf diese Weise mehr mit dem Herzen (oder nach Bauchgefühl.)

4) Richtig markieren & organisieren

In Lightroom gibt es viele verschiedene Möglichkeiten ein Foto zu markieren. Du kannst Sterne vergeben, Flaggen setzen oder Farbcodes verteilen. Ich persönlich finde es am einfachsten, Flaggen zu setzen- aber natürlich kannst Du auch Sterne vergeben (im ersten Durchgang immer 1 Stern für jedes ausgewähltes Bild) oder eine Farbe zuweisen. Wichtig ist, dass Du ein gutes und einfaches Tastenkürzel hast, das Du schnell bedienen kannst. 

  • (weisse) Flagge setzen - “P”

  • Stern - “1” und ff. (je nach Anzahl Stern)

  • Farbcode -  “6” und ff. (je nach Farbe)

Sobald Du alle Bilder markiert hast, die Du behalten möchtest, empfiehlt es sich diese Bilder in einen gesonderten Ordner zu verschieben. Und auch für die aussortierten Bilder kannst Du einen Ordner anlegen, in welchen Du sie dann einfach hinein schiebst. So hast Du es nachher beim Bearbeiten etwas leichter.

Üben, üben, üben

Und natürlich musst du das Ganze üben, damit du immer schneller wirst und mehr und mehr Sicherheit gewinnst. Damit Du möglichst schnell Fortschritte machst, empfehle ich Dir, in der nächsten Zeit bei jedem Sortiervorgang ohne Pause und Zögern durch die Bilder zu gehen. So trainierst Du den Vorgang und auch Dein Gefühl dafür, welches Bild das “RICHTIGE” ist. Und Du wirst sehen, wie schnell Du in Zukunft vorwärts kommst.

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