Artist Interview mit Barbara Piernack

In diesem Interview erzählt Euch unsere Copywriting Expertin Barbara was sie bewegt und inspiriert, wie sie mit Selbstzweifeln umgeht, warum sie das Schulsystem abschaffen wollte und wie diese Idee sie dazu gebracht hat einen Copywriting Kurs für Fotografinnen zu schreiben.

 

Über Barbara Piernack

Barbara ist Expertin für Copywriting und arbeitet als Copywriterin & Coach für Fotografinnen. Sie lebt mit, noch drei ihrer 6 Kinder, in der so schönen ‘Ost-Holsteinischen Schweiz’. An dem weiten Blick

mit den Sonnenauf- und Untergängen kann sie sich gar nicht genug satt sehen.

Die Liebe zum geschriebenen Wort und Geschichten, die das Leben schreibt, hat sie wohl von ihrem Großvater, ein Meister in diesem Fach.

Mehr von Barbara: Webseite | Instagram

 

Liebe Barbara, Du hast ja einen Kurs für Kameramama erstellt… Bitte erzähl uns doch einmal, worum es in dem Kurs geht und was die Kursteilnehmerinnen alles bei Dir lernen können?

In dem Kurs geht es darum, Texte für deine Website, Flyer, Werbeanzeigen, Captions, E-mails etc. so zu formulieren, dass sie dem Leser schnell und gut verstehen lässt, worum es bei dir geht und was er von der ganzen Sache hat. Vor allem DASS er etwas davon hat und sonst etwas verpassen würde. Also Texte, die eine Handlung auslösen. Das meint Copywriting.  Durch Schreiben “sehen” zu lassen. So, wie du auch durch deine Bilder schon ganz viel  “Sehen” lässt. 

Aber sehen deine (potentiellen) Kunden auch:

  • wie viel Mühe, Zeit, Arbeit und Herzblut dahinter steckt? Oder denken sie eher, so ein “bisschen Knipsen” und dafür so viel Geld? Ist doch eigentlich nur bedrucktes Papier…

  • Oder haben ihre Zweifel, ob sie fotogen genug sind, ob die Kinder mitmachen, du die richtige Fotografin bist - ist ja doch eine persönliche Sache, jemanden so nah kommen zu lassen.

Deswegen brauchst du Texte.

Damit diese Texte nicht nach ausgeleierten und nervigen Werbetexten klingen, sondern ganz viel Persönlichkeit zeigen und dann trotzdem noch dazu führen, dass geklickt, informiert oder  gebucht wird, gibt es Hintergrundwissen an die Hand. Es ist mir ein Herzensanliegen, dich dazu zu ermutigen Texte für deine Website, Werbeanzeigen etc. selber zu schreiben. Dieser Kurs soll dazu beitragen, dir das nötige Wissen und Werkzeug dafür zu geben.

Du bekommst

  • einen Einblick in verkaufspsychologische Grundlagen,

  • eine Anleitung für Storytelling,

  • eine Übersicht über die Bestandteile von Wert (deines Angebotes) und

  • Praxistipps, um bestehende Texte zu verbessern.

Dazu:

Da ich ursprünglich aus der Sport-Ecke komme und weiß, wieviel Zeit Fotografinnen bei der Bearbeitung ihrer Bilder sitzend verbringen (und welche durchaus sportlichen bis akrobatischen Leistungen sie bei Shootings vollführen ;-), habe ich als Bonus zwei kleine Sporteinheiten aufgenommen, die ich selber gerne nutze, wenn ich lange sitze und schreibe.

Wieso liegt Dir dieses Thema so am Herzen?

Ich bin selber Mama von 6 Kindern und  erinnere mich noch sehr gut, wie ich oft in stillen Momenten mit meinen Babys oder besonders nahen Momenten mit den größer werdenden Kindern gedacht habe: ‘Hoffentlich werde ich das Gefühl nie vergessen, hoffentlich werde ich mich daran erinnern.’

Fotos sind für mich wie eine Zauberdose, die ich aufmachen kann und mit den Bildern kommen die Erinnerungen zurück.

Worte schaffen das auch. Können WERT-voll sein. Können Gefühle und Erinnerungen konservieren, so dass erlebte Momente wieder lebendig werden.

Wie häufig sitzen wir heute zusammen und wälzen die Fotobücher - die Kinder lieben es!

Und mit den Bildern kommt ein ganzes Heer von Erinnerungen in Worten angestürmt - 

“Weißt du noch als…”

“Kannst du dich erinnern, wie wir…”

"Oh, ich weiß noch genau das, …”

usw

Es liegt für mich ein ganz eigener Zauber in dem, was Bilder, Worte und auch Melodien können - ganz besonders, wenn sie sich vereinen, verbünden und zusammen auftreten.

Und ich bin überzeugt: Fotografinnen können und sollten das: Ihre Texte selber schreiben und so ihre Gefühle und ihr Können transportieren. 

Mit ein bisschen Unterstützung werden sie ihre Persönlichkeit dabei auf einzigartige Weise zeigen, was ein wichtiger USP in ihrer Arbeit ist.

Wieso ist dieses Thema so wichtig für Fotografinnen?

Fotografinnen haben so viel zu geben, sie schaffen Wert. Bleibendem, manchmal unbezahlbaren Wert. Das sieht man nicht immer mit einem Blick auf ein Foto.

Das müssen Fotografinnen zum einen nach außen vermitteln, um gesehen und gebucht zu werden. 

Zum anderen geht es auch darum, ihren eigenen Wert und den Wert ihrer Arbeit herauszustellen - um dafür zu bekommen, was sie verdienen (wollen), so dass auf beiden Seiten - Fotografin wie Kund:in, Zufriedenheit da ist.

Na klar geht das zum einen einfach, indem sie ihre Bilder zeigen und so den Wunsch wecken, professionell fotografiert zu werden. 

Die Bilder zeigen das Ziel einer Reise. 

Um potentielle Kunden auf diese Reise mitzunehmen, sie dort abzuholen, wo sie stehen und ihnen den Weg zu zeigen, damit sie an ihr Ziel kommen - dafür Bedarf es ein bisschen psychologisches Wissen, einfach weil unsere Gehirne auf eine bestimmte Weise funktionieren. 

Es ist das Wissen darum, wie wir Menschen Informationen wahrnehmen, aufnehmen und Entscheidungen treffen. Weder Zauberei noch Manipulation. 

Eher ein bisschen wie ein Reisebegleiter, der den Weg durch das Gelände kennt, die schönsten Stellen, den sichersten Pfad und so dazu beiträgt, dass es ein unvergessliches Erlebnis wird - und seinen Preis allemal wert ist! 

Die richtigen Worte an der richtigen Stelle begleiten auf dem Weg dahin, helfen, Bedenken auszuräumen, Ängste zu nehmen, zeigen, dass es für mich möglich ist, was mich erwartet, welchen Wert die Reise und das Ziel für mich haben wird. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Eben auch, um von den richtigen Leuten gebucht zu werden.

Erzähl mal: Wie bist Du zu dem gekommen, was Du heute machst?

Oh, das ist eine seltsame und laaaange Geschichte.  Klingt jetzt vielleicht sehr komisch, aber ich fange mal an dem Punkt an, an dem ich eigentlich eine Alternative zu unserem jetzigen Schulsystem schaffen wollte. Ein anderes Lernen für Kinder, ein anderes Arbeiten für Erwachsene. Ein Ort ohne Müssen und Messen, aber mit viel “einfach machen”.

Träum(t)e von einem freien Lernort, vielleicht ein alter, großer Rest-Bauernhof, mit vielen unterschiedlichen, ganz praxisnahen (Lern-) Angeboten, vom Gärtnern, verschiedenen Handwerksberufen, Musik, Kunst, übers Kochen und Hausmeistern bis hin zur Tierpflege. Ich träumte mich dabei in den Part der “Sportscheune”, in der ein Bewegungsparadies mit Naturmaterialien entstehen sollte. Integrativ. Inklusive Inklusion. Einfach für alle.

Ich dachte, im ersten Schritt müsste ich irgendwie orts- und vor allem zeitunabhängig Geld verdienen. Deswegen habe ich mich auf die Suche nach so einer Möglichkeit gemacht. 

Mit diesen Gedanken bin ich auf Copywriting gestoßen und habe viel Freude, Zeit und Geld in die nebenberufliche Fortbildung investiert. 

Zwei meiner Kinder arbeiten in diesem Bereich, sodass Marketing häufig ein Thema ist. So habe ich in relativ kurzer Zeit viele Erfahrungen als Copywriter machen können. 

Eigentlich hatte ich mir eine ganz andere Zielgruppe ausgesucht, aber irgendwie kam ich immer wieder mit Fotografinnen in die Zusammenarbeit. Für sie zu schreiben war mir gar nicht so lieb, denn Fotografinnen sind kreativ, emotional. Sie bringen Bilder nicht nur aufs Papier, sondern haben sie auch im Kopf. Sie können so vieles so viel persönlicher beschreiben. Ihnen fehlte nur hier und da das richtige Handwerkszeug, um aus den schönen Rohlings-Worten verkaufsstarke und authentische Texte herauszuarbeiten. So ist die Idee des Copy-Coachings entstanden. Ich habe Workshops gegeben und nur noch beraten. 

Im Juni 2023 war ich zum Soulful Dolomites Retreat von der wunderbaren  Lisa Wagner (@lisawagnerfotografie) und der lieben Alex Elaine als Gastsprecherin eingeladen. Und neben einem fantastisch beeindruckenden Erlebnis mit einer Gruppe wundervoller Menschen ist die Idee zu diesem Kurs in Zusammenarbeit mit Kameramama entstanden. Et voila.

Seit wann bist Du in diesem Bereich unterwegs? 

Nebenberufliche Tätigkeit ist Copywriting seit Sommer 2022

Welche Hürden musstest Du überwinden, um heute dort zu sein, wo Du bist? 

Oh, gefühlt musste ich gar nicht über hohe Hürden, sondern eher durch tiefe, dunkle, unheimlich anmutende Täler.

Dabei Ängste besiegen. Zweifel aushalten; manchmal auch den Anflug von Verzweiflung; als berufstätige und alleinerziehende Mama das allermeiste alleine schaffen; dabei eigene Vorstellungen entwickeln, um wegzukommen von den Vorstellungen und Vorschriften anderer.

Brauchte ganz viel Selbstdisziplin. Und Vertrauen, dass das, was ich einfach nicht schaffe, schon irgendwie wird.

Wer oder was inspiriert Dich und weshalb? 

Meine Kinder. Sie sind mein Antrieb. Und Menschen, die es schaffen, anders, (und damit selbst) zu denken und zu handeln, als “man” das so macht. Wie meine Schwester.

Musik ist eine große Inspirationsquelle.

Die richtigen Worte zur richtigen Zeit, in Zitaten, Liedtexten, Interviews.

Mein Großvater. Mit seinem Vertrauen in mich und seiner Fähigkeit, mir die besagten Wurzeln und gleichzeitig Flügel zu geben. Und seine Geschichten, die bis heute in meinem Kopf sind und mir  so manches mal Rat und Richtungsweiser sind

Wie gehst Du mit Selbstzweifeln um?

Ich mache Sport. Das hat mir schon immer geholfen. Kopf und Körper halten fest zusammen und sind ein eingespieltes Team.

Ich mache mir klar, dass ich nicht mehr geben kann, als mein Bestes. 

Manchmal hilft einfach die Pause-Taste drücken und mit dem Surfbrett aufs Wasser gehen und mir klar machen, dass ich GAR NICHTS MUSS.

Gespräche mit meiner Schwester. Wundermittel.

Wenn gar nichts hilft, lasse ich sie auch einfach nur da sein. Irgendwann beruhigen die sich schon wieder. Ich weiß ja, dass ich alles immer mit guter Absicht und größtmöglicher Sorgfalt nach bestem Wissen und Gewissen mache… 

Ich gehe an meinen Lieblingsplatz, in den Bulli.

Denke an meine Kinder, meinen Enkel, die Familie  - wie sehr ich sie liebe und wieviel sie mir bedeuten.

Wie vereinbarst Du Beruf und Familie?

Frei nach dem Motto: EINFACH MACHEN!!! Gut planen und vorbereiten und dann darauf gefasst sein, dass alles anders kommt. Inzwischen geht das gut, die Kinder werden groß und selbständig. Bis hierhin war es anstrengend. Kurze Nächte, prall gefüllte Tage. Entscheide oft intuitiv, was in einer Situation Priorität hat. Und rede offen und ehrlich mit den Menschen, die von meinem “es ist grad zu viel” irgendwie betroffen sind :D

Wie entspannst Du Dich am Ende eines langen Tages?

Ich geh Schlafen (lach). Nach einer Runde Sport ;-)

Traumziel, an das Du gerne einmal reisen würdest?

Eigentlich würde ich gerne die Polarlichter einmal sehen. Ansonsten bin ich wirklich gerne Zuhause, da wo ich bin.

Wo siehst Du Dich in 10 Jahren?

Am liebsten in einer Sportscheune, auf einem alten Resthof.

Was machst Du in Deiner Freizeit?

Ich höre gerne Musik und tanze dazu durchs Haus. Super gern gehe ich mit dem Surfbrett aufs Wasser. 

Lesen ist eine feine Sache, komme ich leider viel zu selten zu. Wenn ich jetzt “Sport” sage, dann klingt das wie ein Sprung in der Platte (lach). Fahre meine Kinder irgendwohin oder hole sie ab. Und verbringe Zeit mit meinem Enkel. Und wenn es wirklich nichts zu tun gibt: gerne auch einfach mal nichts - und das am liebsten draußen!

Was machst Du, wenn Du Dich in einem kreativen “Loch” befindest? 

Ehhmm… lass mal überlegen - Sport! (wer hätte es gedacht :-). Aber mal ohne Spaß, Sport hilft mir tatsächlich aus jedem “Loch”, in das ich bisher gefallen bin. Den Körper zu bewegen macht eben auch ganz dolle was mit dem Kopf und den Gedanken. Ich glaube übrigens, dass es andersherum ebenso gut funktioniert. Sprich, dass der Kopf, die Gedanken viel ausrichten können, damit es dem Körper gut geht und er gesund ist.

Was ist Dein Lieblingsbuch/ Film/ Serie/ Musik?  Und warum?

Bei dieser Frage muss ich immer an das Buch/den Film “Betty und ihre Schwestern” denken. Eigentlich habe ich nicht wirklich das eine Buch/Film/Serie/Musik…kommt immer ganz drauf an, oft gibt es so Phasen. Gerade bei Musik kommt es darauf an, was ich dabei tue. Zum Staubsaugen höre ich was anderes als zum Träumen. Oder in welcher Stimmung man gerade ist. Oder sein möchte ;)

Was war der beste Ratschlag, den Du je bekommen hast?

Tu deinen Kopf in die Wolken, aber bleib mit dem Füßen auf dem Boden. (von meinem Großvater)

Danke liebe Barbara, dass Du Dir Zeit für uns genommen hast! Wir freuen uns so sehr, dass wir mit Dir gemeinsam diesen Kurs für alle Fotografinnen anbieten dürfen!

 

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