Kitafotografie: So klappt’s mit dem Gruppenfoto

Gruppenfotos in Kindergärten, Kitas und Schulen sind eine besondere Herausforderung – und eine wundervolle Gelegenheit, die fröhliche Dynamik und Unbeschwertheit der Kinder einzufangen. Doch wie gelingt es, lebendige Fotos von einer Gruppe quirliger Kinder zu machen, in dem alle im Fokus sind?

Bild: Barbara Spiff

Wir haben für Dich die wichtigsten technischen Tipps und kreativen Ideen gesammelt, damit Du nicht nur die Aufmerksamkeit der Kinder gewinnen, sondern auch fantastische Erinnerungen schaffen kannst.

Bevor wir zu den kreativen Ideen übergehen, lass uns einige technische Aspekte klären, die für gelungene Kitafotografie essentiell sind:

Technische Grundlagen

1. Blende: Beginne mit einer Blende von f/5, um sicherzustellen, dass alle Kinder im Fokus sind. Fotografierst Du größere Gruppen in mehreren Reihen kannst Du die Blende auf f/11 oder höher einstellen.

2. Verschlusszeit: Wähle eine schnelle Verschlusszeit, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Kinder sind ständig in Bewegung, also ist eine kurze Verschlusszeit unerlässlich. Wir empfehlen Dir deshalb nicht unter 1/250s zu gehen.

3. Fokus: Setze den Autofokus auf einen zentralen Punkt, d.h. auf ein Kind in der Mitte der mittleren Reihe, um sicherzustellen, dass die Gruppe gut fokussiert ist. Bei manuellem Fokus achte darauf, dass die Schärfentiefe alle Kinder erfasst (siehe 1.).

4. Beleuchtung: Nutze natürliches Licht, wann immer möglich. Positioniere die Gruppe so, dass das Licht gleichmäßig verteilt ist, um Schatten und Überbelichtungen zu vermeiden. Ein Platz im Halbschatten ist am Besten.

5. Stativ: Nutze ein Stativ. Das hält Dir die Hände frei und ist essentiell, wenn Du in der Nachbearbeitung vielleicht doch den einen oder anderen Kopf austauschen musst/ möchtest.

Kreative Ideen für lebendige Gruppenfotos

Jetzt, wo die technischen Grundlagen geklärt sind, tauchen wir in die Welt der kreativen Kitafotografie ein. Mit diesen Tipps bringst Du die Kinder nicht nur zum Lachen und erringst ihre Aufmerksamkeit, so dass alle in die Kamera schauen, sondern fängst auch ihre authentischen Emotionen ein.

Bevor Du loslegst solltest Du die Kamera auf Intervallaufnahme einstellen, um alle vier Sekunden ein Bild zu machen. Während die Kamera läuft, kannst Du Dich voll und ganz auf die Interaktion mit den Kindern konzentrieren. Und die Kinder können Dein Gesicht sehen.

Bitte die Erzieherinnen/Lehrerinnen IMMER in die Kamera zu schauen!

Wenn die Kamera dann läuft kannst Du eines oder mehrere der folgenden Spiele mit den Kindern machen, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen und dafür zu sorgen, dass fröhliche Gruppenbilder entstehen.

1. Das Geheimnis-Spiel: Beginne damit, den Kindern zuzuflüstern, dass Du ihnen ein Geheimnis verrätst, das die Erzieher nicht hören dürfen. Bitte sie dabei ganz leise zu sein und zu Dir zu schauen. Bewege dann die Lippen und sprich lautlos einen lustigen Satz oder Wort aus. Bitte die Kinder zu erraten, was Du gesagt hast. Das sorgt für gespannte Aufmerksamkeit und dann für den einen oder anderen Lacher.

2. Lieder singen mit den Kleinsten: bei ganz kleinen Kindern ist es eine schöne Idee, wenn Du sie darum bittest Dir ein Lied vorzusingen und Dich dabei anzusehen. Wen Du magst kannst Du dabei mit den Händen dirigieren. Das garantiert noch mehr Aufmerksamkeit!

3. Der Luftballon-Zauber: Wende Dich von den Kindern ab und blase heimlich einen Luftballon auf. Deh Dich dann zurück und mache mit dem Luftballon lustige Geräusche, wenn Du die Luft herauslässt. Die neugierigen Blicke, die Dir folgen, und der überraschte Jubel, wenn der Luftballon plötzlich quitscht, schaffen unvergessliche Momente.

4. Kuscheltier auf dem Kopf: Ein Kuscheltier auf Deinem Kopf bringt nicht nur die Kinder zum Lachen, sondern sorgt auch dafür, dass sich ihren Blick auf Dich richten.

4. Arme hoch, Arme runter: Diese einfache Bewegung hilft, die Kinder davon abzuhalten, im Gesicht zu fummeln und bringt sie in eine einheitliche Pose. Alternativ kannst Du die Kinder bitten ihre Hände in den Schoss zu legen.

5. Schrei was Du kannst: Vor allem bei etwas grösseren Kindern ist das Spiel: Wer kann am lautesten schreien sehr beliebt. Aber achtung vereinbare ein Zeichen auf das hin die Kinder ganz ruhig sein müssen. Wieder hole schreien und schweigen ein paar mal.

6. Im Hühnerstall: Täusche vor, eingeschlafen zu sein, und lasse Dich von den Kindern mit einem lauten „Kikeriki“ wecken. Dieser Moment, in dem alle Kinder rufen, sieht nicht nur aus, als würden sie lächeln, er fängt auch ihre echte Freude ein.

Und wenn doch nicht alle herschauen?

Sollten trotz aller Deiner Bemühungen und kreativen Tricks nicht alle Kinder in die Kamera schauen, bietet Photoshop eine effektive Lösung, um dieses Problem in der Nachbearbeitung zu beheben: Das Austauschen der Köpfe.

Um Köpfe in Photoshop auszutauschen, öffnest Du zunächst beide Fotos – das Original und das Foto mit dem gewünschten Gesichtsausdruck. Dann wählst Du mit dem Lasso-Werkzeug oder dem Schnellauswahl-Werkzeug den Kopf aus, den Du übertragen möchtest, und kopierst ihn. Anschließend fügst Du den kopierten Kopf in das Originalfoto ein. Mit dem Transformieren-Werkzeug passt Du Größe und Ausrichtung an, damit der Kopf natürlich in die Szene passt. Zum Schluss kannst Du mit Ebenenmasken und dem Stempel-Werkzeug die Ränder weichzeichnen und für eine nahtlose Integration sorgen.

Bonus Tipp: Stelle den Eltern immer mehrere (wir empfehlen 2-3) Gruppenfotos zur Auswahl. Das steigert nicht nur Deinen Umsatz, sondern stellt auch sicher, dass jede Familie das Gruppenfoto erhält, das ihr am Besten gefällt.

Bist du bereit, den nächsten Schritt in Deiner Karriere zu gehen und in die faszinierende Welt der Kindergarten- und Kitafotografie einzutauchen?

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